CELLE. Am Vormittag demonstrierten MitarbeiterInnen des AKH gegen "Rechtsmissbrauch und Misswirtschaft". Die Forderung stand auf einem von drei großen Transparenten vor dem Verwaltungsgebäude des AKH: "Auslagerung zurücknehmen". Der Protest richtete sich gegen die Spaltung der Krankenhausbelegschaft mit Ausgliederung der Wirtschafts- und Versorgungsdienste in zwei Tochtergesellschaften, verbunden mit Gehaltseinbußen der Beschäftigten und Verlust der Altersversorgung des Öffentlichen Dienstes.
Ein breites Spektrum gesellschaftlicher Gruppen war bei der Kundgebung auf dem Parkplatz des AKH vertreten: DGB, ver.di, IG Metall, Eisenbahnergewerkschaft EVG, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, LINKE, attac, SPD. Die einseitige Absenkung von Gehältern durch den Arbeitgeber bei gleichzeitiger Androhung der Kündigung bringe viele auf, so die Demonstranten. Denn wenn das Modell Schule mache, dann wisse keiner, wer als Nächster dran sei.
Ganz besondere Beachtung fand die Ansprache eines Vertreters der Evangelischen Kirche. Pastor Uwe Schmidt-Seffers aus Nienhagen ging auf die Entwicklung ein, die zur Finanzkrise des Krankenhauses geführt hatte und betonte auch die daraus resultierende Notwendigkeit zum Handeln. Dass es aber die sozial Schwächsten seien, die die Folgen der Misere auszubaden hätten, hält er für ebenso verwerflich, wie alle anderen Teilnehmer der Kundgebung auch.
Zeitlicher Anlass des Protests war die konstituierende Sitzung des AKH-Aufsichtsrates, der nach der Kommunalwahl erstmals in neuer Zusammensetzung tagte. Hoffnung und Aufforderung an den neuen Aufsichtsrat präsentierte ein zweites Transparent: "Macht ihr es besser!?!?" Frage und Forderung zugleich. Forderung vor allem nach mehr Transparenz bei den Entscheidungen über das Celler Krankenhaus. "Die BewohnerInnen von Stadt und Landkreis wollen wissen, wie es weitergeht im AKH. Sie haben Politiker gewählt, von denen sie Transparenz erwarten, Auskunft über die Zukunft des einzigen Krankenhauses der Region, das übrigens den Celler Bürgerinnen und Bürgern gehört", so der Tenor der Demonstrierenden.