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Audrey-Lynn Struck

Zukunft des Karstadt-Gebäudes: Das sind die Sieger vom Ideenwettbewerb

Freuen sich über den 1. Platz (von links): Sebastian Uellner, Leonie Wolf, Moritz Hoffart und Prof. Cilia Tovar.
Freuen sich über den 1. Platz (von links): Sebastian Uellner, Leonie Wolf, Moritz Hoffart und Prof. Cilia Tovar. (Fotos: Audrey-Lynn Struck)

CELLE. Wie geht es mit dem leerstehenden Karstadt-Gebäude in Celle weiter? Diese Frage war der Aufhänger für einen Ideenwettbewerb, der mögliche Umgestaltungen für das Gebäude in der Altstadt aufzeigen sollte. Insgesamt 96 Entwürfe aus Deutschland, aber auch der Schweiz und Österreich wurden eingereicht, die Sieger am vergangenen Donnerstag prämiert. Hier geht's zum Artikel über den Ideenwettbewerb.


Ausstellung bis zum 2. Juli


Fast zwei Wochen lang werden die Entwürfe im Laden Rundestraße 13/14 in der Innenstadt ausgestellt. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 13 bis 16 Uhr, Samstag von 10 bis 16 Uhr. Der letzte Tag ist der 2. Juli. Ausrichter sind die drei Verbände Werkbund Nord, der Bund Deutscher Baumeister (BDB) und der Bund Deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten (BDIA), die sich unter dem Label Gemeinschaftswerk-Werkgemeinschaft zusammengefunden haben.


Freuen sich über den 1. Platz (von links): Sebastian Uellner, Leonie Wolf, Moritz Hoffart und Prof. Lilia Tovar.
Freuen sich über den 1. Platz (von links): Moritz Hoffart und Prof. Cilia Tovar.

1. Platz geht an "Raumwerk"


Zugang zu Bauplänen, die Theorie mit der Praxis verbinden und zeitgleich einen Mehrwert schaffen: Klingt nach perfekten Bedingungen für die Lehre. Das dachte sich auch Professorin Cilia Tovar von der THM Gießen und bot kurzerhand ein Seminar an, dass sich nur mit dem Celler Ideenwettbewerb beschäftigt. Drei Gruppen der rund 25 Studierenden qualifizierten sich intern mit ihren Entwürfen für eine Einreichung beim Ideenwettbewerb, eine Gruppe belegte sogar den 1. Platz.


Die werdenden Architekten waren zunächst überrascht, als sie den Entwurf des Karstadt-Gebäudes zum ersten Mal sahen. "Das würde ich heute quasi genau so machen wollen", sagt Moritz Hoffart. "Wir haben uns wirklich gewundert, warum einige abreißen wollen. Es gibt viel hässlichere Gebäude", stimmt auch Sebastian Uellner zu. In Gießen sei das Karstadt-Gebäude zum Beispiel "ein riesiger Waschbeton-Klotz".


Markthalle, Atrium und Wohnungen


Die Architekten schreiben ebenfalls keine konkrete Nutzung vor, stattdessen haben sie das Hauptaugenmerk auf eine flexible Struktur gelegt. Das Erdgeschoss wird zur Markthalle, die oberen Etagen werden zu einem begrünten, glasüberdeckten Atrium geöffnet. In den oberen Geschossen schweben den jungen Architekten Wohnungen, Büros und ein Hostel vor. Ressourcen von Studierenden nutzen und zeitgleich praktisch Arbeiten: Die Studierenden sind voll des Lobes für das Seminar und ihre Professorin. Moritz Hoffart sagt: "Wir als Studenten haben bewiesen: Wir können uns sogar mit Architekten messen."


Pascal Kapitza und Felix Gehrke vor ihrem Entwurf.
Pascal Kapitza und Felix Gehrke vor ihrem Entwurf.

2. Platz geht an "700 Thesen – Haus der Demokratie"


Als sie für ihre Recherche das erste Mal in Celle waren, viel dem Architekten Felix Gehrke und dem Bildenden Künstler Pascal Kapitza vor allem eines auf: die Leere. "Wir haben zwar viele Menschengruppen im Stadtzentrum gesehen, aber die waren jeder für sich. Keiner hat am Stadtleben aktiv teilgenommen", so die Einschätzung von Felix Gehrke. Schnell war die Idee geboren einen Ort zu schaffen, an dem die Celler Bürgerinnen und Bürger miteinander in Kontakt treten können.


Celler gestalten Fassadenplatten


"Wir haben uns allerdings nicht in der Rolle gesehen ein idealistisches Modell zu entwerfen, das die Stadt dann annehmen muss", sagt Felix Gehrke. Stattdessen nahmen die beiden Freunde die Fassade des Karstadt-Gebäudes als Ausgangspunkt. Jeder kann eine der 700 Fassadenplatte nehmen und von außen gestalten. Dabei wird die tatsächliche Fassade entfernt und das Gebäude von einer Holzkonstruktion mit textilen Behängen umgeben. Der Entwurf ist als Zwischennutzung zu verstehen.


Juliane Dieckmann, Wiebke Mühlhoff und Mona Ebert vor ihrer Einsendung.
Juliane Dieckmann, Wiebke Mühlhoff und Mona Ebelt vor ihrer Einsendung.

3. Platz für "Transformation Celle"


Bei der Bekanntgabe des 3. Platzes vom Ideenwettbewerb ging ein Raunen durch die Anwesenden. Die drei jungen Frauen stießen bei ihrer Recherche für den Wettbewerb auf den Fakt, dass die JVA Celle keinen Platz für den offenen Vollzug hat. So wurden die beiden räumlichen Probleme miteinander verbunden – der Leerstand von Karstadt und die Überfüllung der JVA Celle. "Wir fanden den Resozialisierungsprozess spannend. Die Häftlinge wohnen im Obergeschoss und können unten arbeiten und mit der Bevölkerung in Kontakt kommen. Uns ist die Interaktion wichtig", sagt Wiebke Mühlhoff.


Integration der JVA Celle


Das Erdgeschoss soll zu einem Art Marktplatz umgestaltet werden, der zur Interaktion zwischen den Bürgern und den Gefängnisinsassen einladen soll. Zum Gesamtbild gehören gastronomische Angebote ebenso wie eine Boulderhalle (Klettern), Werkstätten und Studios für kreatives Arbeiten.


Sofia Ceylan, Dr. Katharina Neubauer und Annagele von Reutern
Sofia Ceylan (von links), Dr. Katharina Neubauer und Annabelle von Reutern vom Büro Thomas.

Anerkennung für "Vorratskammer" und "Das Speicher Waren | Haus"


Während die Pläne bei der Einsendung "Das Speicher Waren | Haus" für das Erdgeschoss anfangs recht vage waren, so war die Nutzung für die oberen Stockwerke umso konkreter: ein Datenzentrum. Größe und Bauweise des Karstadt-Gebäudes (Deckenstärke) seien ideal. "Es ist ein Tauschhandel. Im Gegensatz zu vielen anderen Datenzentren, die außerhalb von Städten gebaut werden, zieht dieses Datenzentrum in die Stadt und die Klamotten nach daußen", sagt Sofia Ceylan. Ein weiterer Vorteil: Ein Datenzentrum produziert Abwärme, die direkt für die Altstadt genutzt werden kann. Ein weiterer Tauschhandel. Insbesondere die Celler Stadtwerke schienen sich sehr für den Entwurf zu interessieren, so tauschte ein Vertreter der Stadtwerke Visitenkarten mit den Architektinnen aus. "Alles ist eine Alternative zu einem Abriss", sagt Dr. Katharina Neubauer.


Bei der Einsendung "Vorratskammer" fällt direkt die Glasfassade auf, die direkt Assoziationen mit einem Gewächshaus zulässt. Das Dach wird für einen Innenhof mittig geöffnet und begrünt. Das Gebäude soll die Produktion von Lebensmitteln mit dem Verkauf und dem Verzehr miteinander verninden und ist zeitgleich ein 2Bildungsangebot an die Stadtgesellschaft", heipt es in der Begründung der Jury.




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